Düsseldorf – Die Macht der Rocker-Gruppen in NRW bröckelt.

Einer Vorlage von Innenminister Herbert Reul (70, CDU) für den Innenausschuss des Landtags zufolge ging die Zahl der Mitglieder von „Outlaw Motorcycle Gangs“ (OMCG) von 2017 bis Ende 2021 zurück – von 2068 auf 935.

Doch die Rocker-Szene in NRW ist trotz des Verbots der Bandidos (zuletzt 781 Mitglieder) im vergangenen Jahr immer noch präsent, wie das Reul-Papier zeigt.

Darin geht es um eine Schießerei im Rocker-Milieu von Mönchengladbach am 6. September bei der drei Männer durch Schüsse und Stiche verletzt wurden. Gegen fünf Verdächtige wird seitdem wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Das Vorstrafenregister von mindestens zwei der Beschuldigten ist ellenlang, ihre Strafakte reicht laut Bericht von unerlaubtem Waffenbesitz über Körperverletzung und Betrug bis hin zu Sexualdelikten sowie Beihilfe zum bandenmäßigen Handel mit Betäubungsmitteln.

Laut Generalstaatsanwalt gehören drei Männer den Hells Angels an, der blutige Streit habe aber nichts mit der Zugehörigkeit zu einer Rockergruppe zu tun, sei Folge einer "zufälligen Auseinandersetzung".