Die Straßenverkehrsordnung sagt eindeutig: Lärmbelästigung mit dem Motorrad ist verboten! Ein Verursachen von Lärm gilt es im Rahmen der Möglichkeiten zu vermeiden, absichtlicher Krach kann bestraft werden.

Fest steht: Mit dem Motorrad mehr Lärm zu fabrizieren als nötig, verstößt gegen die Straßenverkehrsordnung (StVO). Bei der reinen Lärmbelästigung werden meist zehn Euro Bußgeld fällig, hat man den Auspuff widerrechtlich manipuliert und beispielsweise den "dB-Killer" aus dem Endschalldämpfer entfernt, kommen 50 Euro und möglicherweise das Erlöschen der Betriebserlaubnis hinzu. In einem Präzedenzfall von 2022 ist ein Motorradfahrer vom Amtsgericht Frankfurt mit einer Geldstrafe von 100 Euro belangt worden. Grund hierfür war der laute Auspufflärm gewesen, den er absichtlich produziert hatte. Die Maschine verfügte wohl über einen Klappenauspuff, der den Lärm bei Bedarf reduzieren kann. Interessant dabei: Eine genaue Geräuschmessung wurde nicht angewendet, da die Feststellung durch Zeugenaussagen in Verbindung mit dem grundsätzlichen Verbot unnötigen Lärms genügte.

MOTORRADFAHRENDE ZUM GROSSEN TEIL GEGEN LÄR
Der ADAC Mittelrhein und die Hochschule Worms hat von April bis Mai 2022 unter Motorradfahrern eine Befragung zum Thema Lärmbelästigung durchgeführt. Ergebnis dieser Studie mit 3000 Personen war mitunter, dass etwas mehr als die Hälfte für höhere Strafen bei manipulierten Auspuffanlagen aussprachen. 52 Prozent der Befragten gaben zudem an, laute Motorräder abzulehnen und 56 Prozent wollen auch leisere Modelle kaufen, sofern die Hersteller solche anbieten. Peter König, Vorstand Verkehr & Technik beim ADAC Mittelrhein, fasst zusammen: "Die überwiegende Mehrheit der Motorradfahrer ist sich der Problematik um Motorradlärm völlig bewusst."